
“Mir ist wichtig, dass das Kleid zur Person passt”
Die Designerin Maiken Domenica Kloser bringt mit ihrer Mode Minimalismus mit verspielten Details zum Ausdruck. Neben ihrer Detailverliebtheit stehen hochwertige Verarbeitung für das Label Maiken K., welches die Designerin im Jahr 2014 gründete. Die gebürtige Vorarlbergerin folgt keinen Trends, sondern möchte mit ihrer Mode Brüche erzeugen. Mercedes-Benz hat das erkannt und präsentiert ihre aktuelle Kollektion bei der MQ VIENNA FASHION WEEK.17. Ein Gespräch.
Du hast bereits als Kind genäht. Wie hat das bei dir mit dem Nähen angefangen?
Das war auf dem Schoß meiner Mutter. Ich bin auf ihrem Schoß gesessen und sie hat das Pedal der Nähmaschine betätigt. Ich habe einfach irgendetwas zusammen genäht und das Nähen dadurch aber relativ früh beherrscht. Das war schon super.
Hast du dabei deine Leidenschaft zum Modedesign entdeckt?
Ich habe als Kind auch schon viele Entwürfe gezeichnet. In der Zeitung gab es immer ein Modebild. Das habe ich jeden Tag ausgeschnitten und gesammelt. Es hat mich einfach immer schon interessiert.
Nach der Matura bist du von Vorarlberg nach Wien gezogen, um bei La Hong Nhut zu arbeiten. Hattest du da schon eine Ausbildung im Mode-Bereich hinter dir?
Ja, es war eine Modeschule und ich habe daheim selbst an einigen Projekten gearbeitet. Anfangs waren es größtenteils Theaterkostüme. Ich fing dann an mich immer mehr in Richtung tragbare Mode zu bewegen.
Du hast Kostümdesign studiert. Schöpfst du daraus die Inspiration für deine tragbaren Kleider?
Mir ist vor allem wichtig, dass das Kleid zur Person passt. Diese Kleider sind schon mehr am Theaterkostüm angelehnt als an einem Trend. An Kollektionen von anderen Designern inspiriere ich mich eigentlich nicht.
Machst du hauptsächlich Auftragsarbeiten?
Ja, zum größten Teil schon. Ich entwerfe natürlich auch Kollektionen um anhand von Lookbooks zu zeigen, was ich kann und was möglich ist. Die Aufträge sind sehr unterschiedlich. Manches ist fürs Theater, aber vermehrt sind es Ballkleider. Nur Ballkleider zu entwerfen wäre aber langweilig, daher auch die Kollektionen. Mir ist wichtig, dass der Stoff qualitativ hochwertig ist und schön fällt. Ich achte dabei immer auf ein harmonisches Zusammenspiel.
Dieses Jahr wird deine Kollektion bei der MQ VIENNA FASHION WEEK.17 von Mercedes-Benz präsentiert. Wie ist es dazu gekommen?
Elvyra Geyer, eine der Organisatorinnen, hat mir mitgeteilt, dass Mercedes meine Show sponsern möchte. Darüber bin ich schon ziemlich erfreut.
Gratuliere! Wie laufen die Vorbereitungen?
Es gibt Höhen und Tiefen. Ich schlafe im Moment nicht viel und bin manchmal etwas unzufrieden. Im nächsten Moment denke ich mir aber, dass es eh gut aussieht. Es ist dieses Mal auch ein bisschen schwieriger für mich, weil ich etwas Anderes machen und etwas Neues ausprobieren wollte. Ich arbeite für diese Kollektion viel mit Pastellfarben. Vorher waren es größtenteils schwarze Stoffe.
In deinen Kreationen finden sich auch immer wieder besondere Knot- und Flechttechniken. Was hat es damit auf sich?
Das habe ich für ein Kleid im Rahmen des Ringstrassen-Galerien Designer Award ausprobiert und dann auch gewonnen. Ich mag die Technik und den Effekt – es ist etwas Individuelles. Im Moment greife ich die Technik aber nicht mehr auf. Für mich muss immer etwas Neues passieren.
Wo lässt du deine Kollektionen produzieren?
Bei Merit, das ist eine Wiener Schneiderei und teilweise in der Slowakei.
Du hast deine Kollektionen bereits auch in London und Paris gezeigt. Wie denkst du über Wien in Sachen Mode?
Ich mag Wien, weil es klein ist. Das hat seinen Reiz. Die Community ist überschaubar und dennoch stößt man immer wieder auf Neuheiten. Man bekommt einfach mit was passiert. Das ist schon toll.

Kollektion “Endo Exo”, © Elisabeth Gatterburg
Auf den Bildern ist die Kollektion “Endo Exo” zu sehen. Ihre aktuelle Kollektion zeigt die Designerin am 15.09.2017 um 21.00 Uhr bei der MQ VIENNA FASHION WEEK.17.
Titelbild: © Sonja Spiegel